Die Ostsee-Quadrille folgte Anfang Juli erstmals einer Einladung der Georg Kieffer Sattlerwarenfabrik nach München (Bayern). Das Traditionsunternehmen ist stets auf der Suche nach außergewöhnlichen Partnern in der Branche rund ums Pferd, mit denen neue, innovative und hochwertige Produkte für Pferd und Reiter entwickelt werden können und auch die Ostsee-Quadrille wird gern von Kooperationspartnern auf nationalen und internationalen Touren begleitet. Die Quadrille ist die größte Friesenpferdeshowgruppe Europas und begeistert Pferdefreunde und Fans auf der ganzen Welt. Seit 2005 gehören auch schneeweiße Iberer zu der Quadrille, die das Spektrum der klassischen Reitkunst in der Formation erweitern. Die Amateur-Reiter und Pferde stammen aus 14 Bundesländern, Luxemburg und Tschechien. Mit viel Freude, Motivation und Begeisterung zeigen sie größte Harmonie zwischen Mensch und Pferd. Die Reiter und Pferde verzaubern das Publikum mit Ästhetik, gutem Reiten, edlen Kostümen, schwungvoller Musik und sichtbarer Freude in jeder Vorführung.
Schon nach einer typisch-bayrisch herzlichen Begrüßung auf dem Firmengelände der Sattlerfabrik im Herzen Münchens, steht für Kieffer-Geschäftsführer Robert Götzenberger und Quadrille-Chefin Bettina König fest, einer erfolgreichen Zusammenarbeit steht nur noch eine Pferdelänge im Wege.
Kaum ausgesprochen, fuhr Quadrille-Reiterin Theresia Aull mit Friesen-Wallach Brösel vor. Während Brösel sich zunächst bei Heu und Wasser an seine neue Umgebung gewöhnen durfte, führten Kieffer-Chef Robert Götzenberger und Vertriebsleiter Klaus Traunfelder die Gäste durch das Unternehmen. „Uns ist wichtig, dass zukünftige Partner unser Unternehmen kennenlernen, damit die traditionelle Herstellung von qualitativ hochwertigen Produkten erläutert und die vielseitigen Möglichkeiten aufgezeigt werden können.“, sagt Götzenberger beim Rundgang durch die Produktionswerkstatt. Kieffer fertigt in München seit fast 170 Jahren Reitsportartikel und Zubehör von A (Anfertigung) bis Z (Zustellung) und entwickelte sich schnell zu einem der führenden Hersteller von Reitsätteln, Pferdekutschen und Fahrgeschirren. Angefangen bei der Lederqualitätskontrolle, über das Zuschneiden und die Weiterverarbeitung des Materials, bis hin zur fachgerechten Montage der einzelnen Sattelbestandteile ist bei Kieffer alles Handarbeit.
Auch Quadrille-Chefin Bettina König ist fasziniert. „Die Fertigung eines Sattels in einem Haus, vom Lederzuschnitt bis hin zur Anpassung am Pferd, ist beeindruckend und nahezu einzigartig in Deutschland. Ich bin überzeugt, gemeinsam mit Kieffer können wir ganz spezifische Probleme bei Zaumzeug und Sattel, vor allem mit dem Schwerpunkt „Schweres Warmblut“, angehen und lösen. Gesagt, getan. Quadrille-Friese Brösel stand zum Vermessen und zur Anprobe bereit. Schnell wird klar, Friesenpferde haben einen außergewöhnlichen Körperbau, der sich von anderen Pferde-Typen grundlegend unterscheidet und auch große Unterschiede im Körperbau und der Kopfform von Friese zu Friese sind nicht ungewöhnlich. Friesen zeichnen sich durch einen stämmigen Körperbau aus mit einem gewölbten, oft hoch angesetzten und meist sehr kräftigem Hals, einer gut gewinkelten und bemuskelten Hinterhand sowie einer ausgeprägten Rippenwölbung.
Quadrille-Sattlerin Monique Linke beschreibt das Problem näher: „Auf dem Markt für Reitsportartikel ist für diese Pferderasse wenig passendes Zubehör zu finden. Vom klassischen bis zum sportlichen Friesen-Typ passt kaum ein Zaumzeug, auch geeignete Sättel sind wenige zu finden. Es fehlt einfach an Reitsportzubehör explizit für Friesenpferde.“ Selbst Kieffer-Geschäftsführer Robert Götzenberger ist erstaunt, wie wenig Zubehör für Brösel geeignet ist. „In den kommenden Wochen werden wir die Friesenpferde der Quadrille detailliert vermessen und dann mit der Entwicklung von Proto-Typen beginnen, mit dem Ziel den Friesenreitern mehr Auswahl an Reitsportartikeln und Zubehör zur Verfügung zu stellen.“
Geplant ist zunächst ein Zaumzeug, das die Besonderheiten der Kopfformen von Friesen berücksichtigt. Das Zaumzeug wird als Kandare, aber auch als Trense genutzt werden können. Zudem kann der Sperrriemen abgenommen und der Stirnriemen ausgetauscht werden. Auch das Abstreifen des Zaumzeugs soll zukünftig durch eine Besonderheit am Genickstück unterbunden werden können. Darüber hinaus wird Kieffer gemeinsam mit der Ostsee-Quadrille einen Friesen-Sattel entwickeln, der für den Körperbau von Friesen besser geeignet ist als herkömmliche Standard-Sättel. „Der Proto-Typ wird solange von den Quadrille-Reitern im Training getestet und von unseren Sattlermeistern korrigiert, bis ein optimales Produkt entstanden ist, dass allen Friesenreitern weltweit angeboten werden kann.“ Auch Quadrille-Sattlerin Monique Linke ist begeistert von der kommenden Zusammenarbeit. „Endlich können wir unser langjähriges Fachwissen in die Entwicklung neuer Produkte einfließen lassen und die neuen Produkte selbst nutzen. Das ist großartig!“
Die Zusammenarbeit zwischen der Ostsee-Quadrille und dem Sattlerfabrik Kieffer ist beispielhaft für moderne Kooperationen zwischen Hersteller, Reiter und Pferd. Das deutsche Traditionsunternehmen arbeitet schon Jahrzehnte mit dem Know-How der besten nationalen und internationalen Reiter, um die eigene Produktpalette stets zu optimieren. Friesenreiter können sich nun auf eine exklusive Friesenpferde-Collection von Kieffer freuen, welche über eine globale Vertriebsstruktur auf allen Kontinenten, in Zusammenarbeit mit weit über 1.500 qualifizierten Fachhändlern, vertrieben werden und auch im Online-Shop der Ostsee-Quadrille wird die neue Collection voraussichtlich ab Dezember 2016 erhältlich sein.
Mehr Informationen finden Sie auch auf www.kieffer.net und www.ostsee-quadrille.de
Fotos © Georg Kieffer Sattlerwarenfabrik GmbH