• Typ: Friesenwallach im leichteren Typ
• Ausbildung: solide geritten in klassischer Dressur und Gelände, in steter Ausbildung
• Einsätze in Shownummern: Die große Dressurquadrille, S/W- Quadrille uvm.

Schon im Grundschulalter wurde ich in den Sommerferien eher zufällig im Urlaub mit dem Pferdevirus infiziert. Ich habe zunächst mit dem Voltigieren begonnen, später bin ich dann freizeitmäßig geritten, viel durchs Gelände, aber auch Dressur und Springen. Mein Kinderzimmer war zu dieser Zeit bereits mit Pferdepostern tapeziert … am allerliebsten mit Fotos von stolzen Friesen.

Im Teenager-Alter hatte ich das große Glück, mich um den Warmblutwallach „Billy“ meiner Tante kümmern zu dürfen, der mich bis ins Erwachsenenalter begleitete, viel lehrte und mit dem ich erste Quadrilleerfahrungen bei kleineren Veranstaltungen unseres Reitvereins sammeln durfte. 

Es stand für mich schon immer fest, dass ich irgendwann ein eigenes Pferd haben wollte – am liebsten natürlich einen Friesen! Doch durch Studium und späteren Nebenwohnsitz 325 km vom Heimatort entfernt, blieb es ein Traum. 

Eines Tages, eher zufällig, bekam ich von meiner Freundin eine Nachricht mit einer Verkaufsanzeige. Überraschenderweise wurde ein Pferd zum Verkauf angeboten, dass die Box direkt gegenüber Billy’s Box bewohnte. Ich fragte mich, welche Pferde noch zum Verkauf stehen, die ich kenne und fing an, im Umkreis unseres Stalls die Verkaufsanzeigen zu durchforsten. Da stieß ich auf wunderschöne eindrucksvolle Fotos eines hübschen Friesenwallachs ganz in der Nähe. Diese Fotos gingen mir tagelang nicht mehr aus dem Kopf. Ich wusste, dass es in meiner Situation als Berufspendler eigentlich unmöglich ist, einem eigenen Pferd und dessen Bedürfnissen gerecht zu werden. Und trotzdem ließ mich diese Verkaufsanzeige nicht los. Schließlich fasste ich den Entschluss, die Verkäuferin zu kontaktieren. Mit der Hoffnung, dass dieses Pferd vielleicht doch nicht so schön ist wie auf den Fotos oder Fehler hat, die mein Interesse erlöschen, suchte ich den Kontakt. Tatsächlich erfuhr ich am Telefon, dass es bereits andere Interessenten gab, sodass ich mich entschied, das Pferd nicht zu besuchen und abzuwarten. Doch in den nächsten Wochen spukten die Bilder weiter in meinem Kopf herum. Und schließlich bekam ich die Nachricht, dass die anderen Interessenten sich gegen den Kauf entschieden haben. 

Also fuhr ich mit meinen Eltern und meiner besten Freundin los um dieses Pferd endlich kennenzulernen. 

Bereits beim ersten Blick in die Box und die treuen Augen dieses Friesenwallachs war es um mich geschehen. Auch das Probereiten verlief super. Er war freundlich, neugierig und trotzdem auch manchmal ein bisschen frech. Obwohl die Entscheidung für dieses Pferd bereits in den ersten Sekunden gefallen war, besuchte ich ihn noch einige Male und führte auch eine Ankaufsuntersuchung durch. Als auch diese positiv verlief, war der Kaufentschluss endgültig getroffen. Mit der Zusicherung der vollen Unterstützung meiner Eltern waren auch die letzten Zweifel weg und so zog Milano wenige Tage später um. Mein Kindheitstraum wurde war – ein eigener Friese! Trotz der beruflich suboptimalen Umstände war es die beste Entscheidung meines Lebens, die ich bis heute keine Sekunde bereut habe. 

Nach den ersten Monaten des Kennenlernens und dank dem Anstoß seiner ehemaligen Besitzerin, bewarb ich mich 2019 mit Milano bei der Ostsee-Quadrille,  die Teilnehmer für den Weltrekord-Versuch in Mannheim suchten. Milano war zu diesem Zeitpunkt erst 7 Jahre und hatte keinerlei Showerfahrung. Entgegen vielen Skeptikern in unserem Bekanntenkreis meisterte er diese erste gemeinsame große Reise mit Bravour. Dieses unvergessliche Erlebnis brachte mich mit diesem Pferd nur noch näher zusammen und war letztendlich der Anstoß, Mitglied bei der Ostsee-Quadrille zu werden und als Team anderen Menschen durch die Auftritte ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.