Monique und Wotje- die Männerpension- aus dem Osten in die Welt

Monique und Wotje- die Männerpension- aus dem Osten in die Welt

  • Typ: kraftvoller barocker Friese 
  • Ausbildung: Solide Grundausbildung in steter Entwicklung

Einsätze in den Showbildern: Die große Dressurquadrille

Eigentlich habe ich schon mein ganzes Leben lang mit Pferden zu tun, schon als Kind bin auf unserem Hof mit Tieren in der Landwirtschaft groß geworden und natürlich auf unseren Ponys geritten. Mit 12 Jahren war ich jüngste Teilnehmerin bei einem Springturnier. Das Springen hat mich viele Jahre begleitet und die Pferde standen für mich immer an erster Stelle bis zum heutigen Tage.

Doch der eigentliche Traum erfüllte sich erst 1996, nach der Wende, als ich mir mein erstes eigenes Pferd kaufte. Ein Friese sollte es sein und dafür fuhr ich bis ins Rheinland und war fast betroffen von dem 1,5 Jahre alten Junghengst „Imke“, der völlig „verloddert“ vor mir stand. Er war so hässlich, dass ich fast sagen muss, dass es ein Mitleidskauf gewesen ist.

Dennoch, das sollte er sein und ich nahm ihn mit. 

 

Die folgenden Jahre verflogen mit dem Kennenlernen und Anreiten von Imke und 2001 lernte ich auf der Hippologica Berlin die Gründer der Ostsee-Quadrille, Giselheid und Manfred Claus kennen. 

Sofort wurde ich mit Imke eingeladen zu einem Probetraining. Seit 2002 waren wir dann fester Bestandteil der OQ, die damals noch aus ca. 12 Friesen bestand. Imke war präsent, nicht immer einfach im Umgang als Hengst, aber äußerst vielseitig. So ging er alle Shownummern mit und absolvierte zirzensische Lektionen. Wenn auch nicht immer gewollt. Ich erinnere mich mit einem Lächeln an einen Auftritt in Bad Ems „Klassik im Galopp“, wo wir die „Große Friesen-Quadrille“ zeigten und Imke die sogenannte „Mühle“ mittig postiert und steigend absolvierte. Auch als Fahrpferd machte er eine äußerst gute Figur. Er war eine richtige Rampensau, liebte das Publikum und den Applaus.

Bereits im Jahr 2003 kam mein zweiter Friese „Lennard“ als Absetzer dazu. Imke sollte nicht allein sein und er wurde für Lennard zum großen Bruder. 

 

Im Alter von 6 Jahren wurde dann auch Lennard langsam an die Quadrille heran geführt. Das erfolgte fließend und je älter Imke wurde, desto mehr war dann Lennard derjenige, der sich in der Formation beweisen musste. Und das machte er mit Bravour. Imke hat es mir oft übel genommen, dass ich nicht ihn, sondern Lennard mitnahm. Er wollte sich so gerne weiter vor dem Publikum präsentieren. Bis zum Schluss hat er seine Präsenz nicht verloren.

Lennard entwickelte sich zu einem 1,70m großen (mittlerweile) Wallach. Mit ihm hatte ich meine intensivste Zeit in der Ostsee-Quadrille. Wir ritten gemeinsam über viele Jahre unzählige Auftritte aller Showbilder, er war so verlässlich, immer da und fit. Einer unserer letzten Erlebnisse war der Weltrekord im Quadrille reiten in Mannheim bei der Equitana Open Air 2019. 

Nur wenig später muss sich Lennard bei einer kleineren Veranstaltung einen Lungenkeim eingefangen haben. Er wurde sofort schwer krank und verstarb letztendlich innerhalb von einer Woche. Das war eine sehr schwere Zeit für mich und schwer zu verstehen, wie schnell alles vorbei sein kann.

 

Auch mein dritter Friese, Hauke, geboren 2010, ein unglaublich schöner großer imposanter Märchenprinz startete zwischenzeitlich vielversprechend in das Quadrilleleben im Jahr 2016. Ein sehr bequemer Friese, sehr gelehrig und ausgesprochen brav im Umgang auch mit Stuten, konnte nur einmal beim Paarener Pferdesommer in der „Slim Light“ glänzen, bevor er schwer an Arthrose an beiden Vorderbeinen erkrankte und frühzeitig in den Ruhestand gehen musste.

Er verbrachte sein Leben schließlich auf der grünen Wiese und war der beste Kindergartencop für die nachfolgenden Generationen. Er verstarb im Jahr 2021. 

So auch für meinen Friesenhengst „Wotje“, geboren 2015, der nun 7 Jahre alt ist. Über die Jahre habe ich an Erfahrung im Anreiten junger Pferde gewonnen und davon profitiere ich gerade mit Wotje, der seit einem Jahr in der OQ dabei ist. Er macht seine Sache ausgesprochen gut und ich hoffe auf viele gemeinsame Jahre und tollen Erlebnissen mit ihm.

Er ist nun mein viertes Pferd in meiner langen Zeit in der Ostsee-Quadrille. Und trotz vieler Rückschläge und trauriger Verluste ist der Spass an der gemeinsamen Sache mit dem Partner Pferd geblieben und auch die nächste Generation, geboren 2019, steht schon auf der saftigen Weide und wartet auf die Abenteuer des Lebens und in der Ostsee-Quadrille. 

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