• Typ: im Sporttyp stehender Friesenwallach
• Ausbildung: Dressur bis in die hohen Lektionen, Zirzensik
• Einsätze in den Shownummern: Große Dressur-Quadrille, S/W-Quadrille, 6-er u.v.m

Lolle van Horn ist 2011 geboren und seit 2015 an meiner Seite.

Er ist in der Dressur bis in die hohen Lektionen ausgebildet und beherrscht viele zirzensische Lektionen, wie beispielsweise das Kompliment oder sein absoluter Favorit, der spanische Schritt. Lolle ist in jeder Situation ein absolutes Verlasspferd, geht mit Halsring und passt in jeder Lebenslage auf seinen Reiter auf.

Wie bin ich zu meinem Traumpferd gekommen bin? „Verkauf doch das sch… Motorrad und kauf dir ein Pferd“. 2015 war ich für mehrere Monate im Ausland, arbeitete als Tennistrainerin auf Fuerteventura und in Andalusien. Vor dieser Auszeit habe ich meinen Job gekündigt, die Wohnung aufgelöst und alles verkauft – fast alles, bis auf mein Auto und mein Motorrad, die geliebte Kawasaki.

Im Juli 2015 bin ich wieder nach Hause geflogen, pünktlich zu dem Abiball meines Bruders. Nach einigen Tagen saß ich mit meinen Eltern am Frühstückstisch und mein Papa sagte „Verkauf doch das sch… Motorrad und kauf dir ein Pferd“. Keine zwei Tage dauerte es, und ich schaute mir bei dem Friesenzüchter um die Ecke den ersten Hengst an.. Zu stämmig, zu kräftig, er hat mir einfach nicht gefallen. Aber ein Friese musste es unbedingt sein. Sie haben mich als Kind schon immer fasziniert. „Mauritz“ hieß der Friesenhengst einer Bekannten, und seitdem war klar – wenn ich mal ein Pferd besitze, dann einen Friesen, alles Andere hätte ich für geschenkt nicht genommen. Ich suchte weiter und fand durch Zufall im Internet das Gestüt Oberurff, rief an und fuhr kurzerhand noch am selben Tag dorthin. Sie hatten zwei junge Hengste, „Lolli und Olli“ genannt, Halbbrüder, 3 und 4 jährig. Am Telefon schien Oke, der Jüngere, für mich interessanter zu sein, doch als ich vor den beiden Boxen stand und Lolles Kopf sah war es klar – der muss es sein, und kein anderer. Wir machten die Boxentür auf, ich streichelte seinen wunderschönen Kopf und prompt schob er mich erstmal einen Meter zurück auf die Stallgasse. „Oh ja, er kuschelt sehr gerne sehr intensiv. Aber wenn er jetzt eh schon halb draußen steht lassen wir ihn doch mal laufen“… Ich fuhr nochmals hin, doch die Entscheidung war schon ab dem ersten Moment gefallen. Und so verkaufte ich das Motorrad und Lolle zog am 24. August 2015 bei mir ein.

Seit diesem Tag lernen wir gegenseitig voneinander, dieses Tier hat mich so viel Selbstreflektion und Geduld gelehrt. Ich habe Lolle komplett selbst ausgebildet. Alles, was er kann, habe ich mit ihm erarbeitet, er war nie in Beritt o.ä. Meine erste Piaffe im Sattel war auch seine erste Piaffe, und ich hätte es vorher nie für möglich gehalten, so viel Vertrauen zu einem Tier aufbauen zu können. In der Anfangszeit habe ich mich ein bisschen belesen, was ist „typisch“ für Friesen? Sehr schnell landet man dann bei Shows und Quadrillen, und stolpert dann unweigerlich über die Ostsee-Quadrille. Wieso nicht? Bewerbungsvideo und Fotos hingesendet und so ging es 2016 zu unserem ersten Jahrestraining von Marburg 450km entfernt Richtung Berlin. Lolle liebt den Trubel, viele Friesen, es kann in der Formation nicht eng genug nebeneinander geritten werden und er ist bei allem absolut unerschrocken und ein 100% Verlasspferd. Somit kann er völlig flexibel in jeder Show eingesetzt werden und ist ein tolles Tetenpferd. Seit 2021 ist noch Erik zu uns gekommen, ein 10-jähriger roher Deckhengst, den ich nun ausbilde. Und eine Kawasaki habe ich 2020 auch wieder gekauft 😉