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Eine Pferdefrau hat uns verlassen und bleibt dennoch in Erinnerung – Giselheid Claus, ein Nachruf

Am 28. Mai 2017 verstarb Giselheid Claus im Alter von 71 Jahren. Jeder der sie kannte erinnert sich gern an sie. Giselheid war eine Pferdefrau durch und durch und nicht wenige haben ihr viel zu verdanken.
 
Den herrlichen Tieren gehörte ihre Liebe und ihr Denken. Abgesehen von der eigenen fachlichen Kompetenz, die sie durch Aus- und Weiterbildung immer auf dem neuesten Stand hielt, lag ihr auch die Ausbildung von Pferden und Reitern sehr am Herzen. Sie schuf mit ihrem Mann Manfred Claus in ihrem Heimatort Schwarz (MP) ein Ausbildungszentrum für Reiter und Pferd. Streng nach den Richtlinien der klassischen Reitlehre brachte sie so manches Reiter-Pferd-Paar auf den rechten Weg. Sie arbeitete vom Boden, an der Hand, genauso wie unter dem Sattel. Eine vielseitige gymnastizierende Ausbildung war ihr immer wichtig. Auch die Mitgründung des Verbandes der klassisch barocken Reiterei steht in ihrer, ach so langen Vita.
 
Obwohl sie rassenübergreifend unterrichtete, gehörte ihr Herz den Friesen und Iberern. Die Friesen Tjerk und Wybrand und der Lusitano Loyd sind wohl die Pferde, die den größten Einfluss auf ihr Leben hatten.
Mit ihnen gründete sie, zusammen mit ihrem Mann Manfred, 1998 die Ostsee-Quadrille. Diese Formation besteht bis heute. Und aus den damals 8 Reitern sind inzwischen 70 Mitglieder geworden. Die Ostsee-Quadrille ist Europas größte Showformation.
 
Als Motor der Quadrille wurde sie oft bezeichnet. Manfred Claus organisierte die Auftritte und Giselheid hielt die Quadrille am Laufen. Auch seine teils tollkühnen Ideen beleuchtete sie kritisch und gemeinsam fanden sie den richtigen Weg. Bis ins hohe Alter ritt sie noch aktiv in der Formation. Auch als ihr Pferd Wybrand in den wohlverdienten Ruhestand geschickt wurde hörte sie nicht auf, sondern baute noch den jungen Friesenhengst Gorryt als neues Quadrillepferd auf.
 
Sie stand immer mit Rat und Tat zur Seite, sprach auch Unangenehmes offen aus, immer bemüht um eine Lösung. Giselheid freute sich über jedes gemeinsam erreichte Ziel. Volle Konzentration in Vorbereitung und Auftritt gehörte genauso zu ihrem Leben, wie lange gesellige Nächte im Kreise von netten Menschen.
 
Neben den Tieren und Freunden hatte ihr Mann Manfred Claus die wichtigste Stelle in ihrem Leben eingenommen. Durch die Liebe zu Pferden eng verbunden, erschafften sie sich ein Leben nach ihren Träumen. Aktiv sein, das Leben in vollen Zügen wahrnehmen und genießen. Sich mit Dingen umgeben, die das eigene Leben bereichern, so lebten beide.
 
Als uns die traurige Nachricht ihres Ablebens erreichte, waren wir tief betroffen. Trotzdem wollen wir ein Bild in Erinnerung behalten – Giselheid und Manfred – gemeinsam Hand in Hand über himmlische Wiesen reitend – glücklich bis in die Ewigkeit.
 
Leb wohl, in unseren Gedanken wirst du immer mit uns reiten.
 
In Ehren
Die Mitglieder und Freunde der Ostsee-Quadrille