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Darf´s ein bisschen mehr sein?

Die Ostsee-Quadrille hat in diesem Jahr ihre Rekordmarke um einiges höher gelegt: 16, 20 und zuletzt sogar 24 Friesenpferde präsentierten sich gleichzeitig dem begeisterten Publikum in beeindruckenden Choreographien.

Große und anspruchsvolle Quadrillen sind das Steckenpferd und die Leidenschaft der Ostsee-Quadrille, seit ihrer Gründung im Jahr 1998. Das gemeinsame Reiten in der Formation hat die Mitglieder der Ostsee-Quadrille ursprünglich zusammen gebracht. Mittlerweile gehören 51 Reiterinnen und Reiter aus 13 deutschen Bundesländern, Tschechien und Luxemburg fest zu der Formation. Das Team, das mit wenigen Ausnahmen aus engagierten Amateuren und Freizeitreitern besteht, hat es sich zum Ziel gesetzt, das europäische Kulturgut Friesenpferd und andere barocke Pferderassen nach den Regeln der klassischen Reitlehre zu fördern und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dabei stehen Harmonie zwischen Reiter und Pferd sowie die Achtung vor dem Partner Pferd im Vordergrund.

Mit 10, 12 oder 14 Pferden konnte man die Reiterinnen und Reiter in den vergangenen 17 Jahren regelmäßig auf Pferde-Events, Shows, & Messen in ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland sehen. Zu einigen wenigen hippologischen Höhepunkten sah man die Schwarzen Perlen der Ostsee-Quadrille und ihre Reiter, traditionell im grün-goldenen Kostüm gekleidet, auch mit 16 Friesen in der Showarena. Aber nur wer sich Ziele und Aufgaben setzt kommt auch weiter: 20 Friesen in Formation, das war die Aufgabe, die sich die Ostsee-Quadrille für dieses Jahr gestellt hat. In einer Quadrille in gewohnter Qualität, ohne Abstriche oder Kürzungen an den Figuren, ohne Vereinfachung der Choreographie und mit allen Highlights der letzten Jahre.

Totenstill war es auf den Tribünen der Graf von Lindenau-Halle als am 1. & 2. Mai zwanzig Friesen einritten. Eine schwarze Perlenkette ohne erkennbares Ende präsentierte sich dem Publikum der „13. Nacht der Schwarzen Perlen“ am brandenburgischen Haupt- und Landgestüt in Neustadt (Dosse). Aber schon mit den ersten Trabschritten klatschte das Publikum im Takt bis zum Ende. Der Anblick war gewaltig: vor allen, wenn alle 20 Friesen Bügel an Bügel nebeneinander zur kurzen Tribünenseite auf die Zuschauer zuritten oder wenn sie sich in der schwierigen Figur einer großen Mühle drehten.

Der Aufwand, der hinter einer solchen Darbietung steht ist riesig. 20 Pferde und Reiter müssen auf den Punkt fit und in Topform sein. Da die Mitglieder der Ostsee-Quadrille keinen gemeinsamen Standort haben, gibt es auch kaum Möglichkeiten zusammen zu trainieren. Am Morgen vor der Premiere konnten die Reiterinnen und Reiter das erste Mal ihre Quadrille überhaupt mit 20 Pferden trainieren. Bis zu diesem Zeitpunkt war es nicht einmal sicher, dass die Hallenmaße ausreichen, um mit 20 Friesen auf der Diagonalen durchzukämmen. Oder ob die Länge der Bahn ausreicht, um auf der Mittellinie wieder mit 20 Friesen zu Einem im Galopp einzufädeln. Aber alle Reiterinnen und Reiter hatten den Mut, den Willen und das große Engagement am Abend mit 20 Pferden einzureiten und wurden zu Recht mit sehr viel Applaus und Lob belohnt. Ihre Darbietung war an beiden Abenden eindrucksvoll und der Höhepunkt der gesamten Veranstaltung, denn die Quadrille begeisterte nicht nur durch ihre Masse, sondern auch durch ihre anspruchsvolle und abwechslungsreiche Choreographie und gut ausgebildete und schön gerittene Friesen.

 

Nur vier knappe Wochen später waren wieder 16 Friesen der Ostsee-Quadrille aus ganz Deutschland und Luxemburg auf bundesdeutschen Autobahnen unterwegs. Ihr Ziel: das CHIO Aachen zur Gala „Pferd und Sinfonie“, wo große Musik auf großen Sport trifft. Längst ist das Benefiz-Konzert, bei dem Weltklasse-Pferdesport von der Live-Musik des Sinfonieorchesters Aachen begleitet wird, nicht nur stimmungsvoller Auftakt des CHIO Weltfests des Pferdesports, sondern auch eine der begehrtesten Veranstaltungen während der zehn Turniertage.

Am 29. Mai 2015 pünktlich um 20.30 Uhr setzten die Streicher des Aachener Sinfonieorchesters ihre Bögen auf die Geigen, Celli und Bässe, nahmen die Blech- und Holzbläser ihre Instrumente an die Lippen und der musikalische Leiter des Orchesters Kazem Abdullah den Taktstock in die Hand und eröffneten die Benefiz-Gala “Pferd & Sinfonie” vor über 6.000 erwartungsvollen Zuschauern. Die Showveranstaltung ist ein besonderer Höhepunkt für Pferdefans und Musikfreunde gleichermaßen. Bereits zum elften Mal verbanden sich klassische Musik und Reitsport zu einem einzigartigen Konzerterlebnis. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung lautete: „Eine Reise durch Europa“. Die Ostsee-Quadrille war mit 16 Friesenpferden – den Schwarzen Perlen aus Friesland mit im Programm. Sie ritten mit ihren lackschwarzen Friesenpferden für unser europäisches Nachbarland Niederlande – der Heimat der Friesenpferde – eine anspruchsvolle 16-erQuadrille, die vom Publikum mit viel Szenen- und einem stürmischen Schlussapplaus belohnt wurde.

Für die Reiter und Reiterinnen der Ostsee-Quadrille war der Auftritt ein besonderes Erlebnis, die Atmosphäre im Deutsche Bank Stadion war unglaublich intensiv. Der strömende Regen, der Hüte und Kostüme durchnässte, störte keinen der Reiter. Alle 16 waren hoch konzentriert und motiviert und konnten sich nach dem Schlussakkord zu Recht mit dem Publikum über eine gelungene Performance freuen.

Aber ganz nach dem Motto: „Darf´s ein bisschen mehr sein?“ legten die Reiterinnen und Reiter der Ostsee-Quadrille ihre Messlatte noch einmal höher. Zu dem großen jährlichen Pferdeevent „Titanen der Rennbahn“ reisten sie mit 24 Schwarzen Perlen an. Jedes Jahr zieht es zehntausende Pferdebegeisterte am letzten Wochenende im Juni auf das Gelände der „Titanen der Rennbahn“ in Brück (Brandenburg) zu spektakulären Kaltblutrennen und –präsentationen unter dem Sattel und vor dem Wagen. In diesem Jahr gab es erstmalig im Programm eine Pferderevue mit dem Titel „Ein Kaltblut zieht um die Welt“. Mit 24 Schwarzen Perlen demonstrierte die Ostsee-Quadrille die Schönheit, Rittigkeit und Vielseitigkeit des Friesenpferdes. Acht Friesen zeigten ihre Gang-Qualitäten als Karossiers, angespannt vor die knallgelben Sulkys der Ostsee-Quadrille – exakt gefahren, schwungvoll und temperamentvoll in einer 8er-Fahr-Quadrille. Gleichzeitig wurden 16 Friesen in Formation geritten und bewiesen dem begeisterten Publikum, dass Friesen nicht nur wunderschön aussehen, sondern auch hervorragende Reitpferde sind.

Für die Zukunft gibt es bereits Pläne. Die Zahl 30 steht im Raum. Dazu werden die nachtschwarzen Friesenpferde der Ostsee-Quadrille von ihren barocken Schimmelkollegen unterstützt, die seit 2009 auch fest zur Formation gehören und in keiner Show der Ostsee-Quadrille fehlen.

Für alle, die die Friesen und barocken Schimmel der Ostsee-Quadrille gerne live sehen möchten – ein neuer Showtermin steht bereits fest. Am 19. September 2015 gastiert die Ostsee-Quadrille mit ihrer Show „Magische Momente“ am neuerrichteten Pferdezentrum in Bad Saarow (Brandenburg).

Mehr Infos, Fotos und Videos unter: www.ostsee-quadrille.de oder www.facebook.com/ostseequadrille